Saudi-Arabien wird den Handel in anderen Währungen als dem US-Dollar in Betracht ziehen, sagte der Finanzminister des Landes am Dienstag. Dies ist eines der deutlichsten Anzeichen dafür, dass das ölreiche Königreich offen für eine Diversifizierung weg vom Dollar ist.
Von MEE-Mitarbeiter
„Es gibt keine Probleme mit der Diskussion darüber, wie wir unsere Handelsvereinbarungen abwickeln, sei es in US-Dollar, Euro oder dem saudischen Riyal“, sagte der Finanzminister des Königreichs, Mohammed al-Jadaan, am Dienstag in einem Interview mit Bloomberg TV in Davos, Schweiz.
Die Äußerungen al-Jadaans dürften Spekulationen über die Bereitschaft Riads, Ölverkäufe in chinesischen Yuan abzuwickeln, anheizen.
Während eines Besuchs am Golf im Dezember erklärte der chinesische Präsident Xi Jinping gegenüber arabischen Staatsoberhäuptern, dass Peking darauf drängen werde, Öl und Gas in Yuan zu kaufen, da es seine Währung für den internationalen Handel positionieren wolle.
Saudi-Arabien hat, wie andere Golfstaaten auch, seine Währung seit Jahrzehnten an den Dollar gekoppelt.
Ölverkäufe in der ganzen Welt werden in US-Dollar abgerechnet. Mehr als ein Viertel der saudi-arabischen Rohölexporte entfallen auf China. Sollte sich das Königreich auf einen „Petroyuan“ zubewegen, könnte dies den Status des Dollars als Weltreservewährung beeinträchtigen.
„Wir haben eine sehr strategische Beziehung zu China und wir haben die gleichen strategischen Beziehungen zu anderen Nationen, einschließlich der USA, und wir wollen diese mit Europa und anderen Ländern, die bereit und in der Lage sind, mit uns zusammenzuarbeiten, ausbauen“, sagte Jadaan.
Starke Investitionen
Unabhängig davon sagte Jadaan, dass das Königreich weiterhin Länder wie die Türkei, Pakistan und Ägypten unterstützen werde.
Während sich ein Großteil der Welt auf eine Rezession einstellt, profitieren die Golfstaaten von den Gewinnen aus fossilen Brennstoffen, da der Krieg in der Ukraine die Energiepreise in die Höhe treibt. Am Mittwoch gab Saudi-Arabien seinen ersten jährlichen Haushaltsüberschuss seit fast einem Jahrzehnt bekannt.
Zusammen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar hat Saudi-Arabien Ägypten Milliarden von Dollar zukommen lassen, da das Land mit einer Devisenkrise und einer explodierenden Inflation zu kämpfen hat. Der IWF bezeichnete die Unterstützung durch die Golfstaaten kürzlich als „entscheidenden Teil“ seiner 3 Milliarden Dollar schweren Rettungsaktion für das bevölkerungsreichste Land der arabischen Welt.
Im Gegensatz zu früheren Maßnahmen zur Stützung der ägyptischen Wirtschaft sind die Golfmächte dieses Mal pingelig, da sie eine Rendite für ihr Geld erwarten.
„Saudi-Arabien unterstützt Ägypten in großem Umfang und wird dies auch weiterhin tun – nicht nur direkt durch Zuschüsse und Einlagen, sondern auch durch Investitionen“, sagte Jadaan.
In der Zwischenzeit hat Saudi-Arabien angekündigt, dass es seine Investitionen in das klamme Pakistan um 10 Mrd. $ erhöhen könnte. Ende letzten Jahres verlängerte das Königreich die Bedingungen für seine Einlagen in Höhe von 3 Mrd. $ bei der pakistanischen Zentralbank, um seine Devisenreserven zu erhöhen.
„Wir liefern sogar Öl und Derivate, um den Energiebedarf des Landes zu decken“, sagte Jadaan. „Es gibt also viele Bemühungen.“
„Wir investieren viel in diese Länder und werden weiterhin nach Investitionsmöglichkeiten suchen“, fügte Jadaan hinzu. „Es ist sehr wichtig, Stabilität zu schaffen.“
Kommentar: Siehe auch: Zentralbanken kaufen Gold im schnellsten Tempo seit 55 Jahren, da sich die Länder darauf vorbereiten, den Dollar abzuschaffen.
Bild: Steht der US-Dollar bald schon im Regen?
Autor: QuinceCreative
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