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Die Einführung eines Punktesystems nach chinesischem Vorbild wird nun auch in Deutschland diskutiert

In China ist es nicht ratsam, Behörden und Regierung zu kritisieren oder fehlenden Gehorsam zu demonstrieren. Ein soziales Kreditsystem bestraft die Menschen in China, wenn sie sich anders verhalten, als es die Regierung für sie vorsieht.

Redaktion

Im Gegenzug werden Menschen für Wohlverhalten belohnt. Sie starten mit einem Sozialkredit in Höhe von 1000 Punkten. Fünf Pluspunkte erhält zum Beispiel, wer zur Blutspende geht. Ebenso winken fünf Pluspunkte all jenen, die anderen Menschen über die Straße helfen.

Man kann sich jedoch auch Abzüge einhandeln. Beispielsweise verliert man zehn Punkte, wenn man es versäumt, Hundekot zu beseitigen. Wer Streit mit seinem Nachbarn anzettelt, verliert fünf Punkte. Dies alles erfolgt über eine vollautomatische Identifikation aller Beteiligten mittels digitaler Gesichtserkennung.

Wer fleißig Pluspunkte sammelt, erhält Vergünstigungen im Alltag wie Preisnachlässe. Wer hingegen zu viele Minuspunkte angehäuft hat, landet auf einer schwarzen Liste und muss mit Bestrafung rechnen. Das beginnt damit, dass seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. So kann er keine Tickets mehr für den internationalen Flugverkehr buchen. Auch die Fahrt im Schnellzug ist ihm dann verwehrt. Stattdessen ist er dann gezwungen, lange Strecken in quälend langsamen, regionalen Bummelzügen zurückzulegen.

Ein solches Punktesystem steht uns nun auch in Deutschland bevor. In einer Gesellschaftsstudie über das Jahr 2030 wird ein solches erzieherisches System aus Zuckerbrot und Peitsche im Bundesministerium für Bildung und Forschung bereits seit 2018 als zentrales politisches Steuerungsinstrument für die Zukunft diskutiert. Verkauft werden soll dem Bürger dieser Albtraum wie üblich mit warmen Worten:

„Politik und Verwaltung schaffen mithilfe des Punktesystems Anreize für gemeinschaftsorientiertes Verhalten (zum Beispiel im Sinne der Generationengerechtigkeit oder der Integration der Klimaflüchtlinge) mit dem zentralen Ziel der Entlastung der sozialen Sicherungssysteme.“

In der Studie „Zukunft von Wertvorstellungen der Menschen in unserem Land“ heißt es des weiteren:

„Analysen und Befunde sollen nicht nur im Kontext der aktuellen, durchaus widersprüchlichen Wertediskussion betrachtet, sondern auch auf unterschiedliche Zukunftswelten bezogen werden.“

In dem Papier wird dies dann entsprechend konkretisiert:

„Für bestimmte Verhaltensweisen können im Punktesystem, das vom Staat betrieben wird, Punkte gesammelt werden (z. B. Ehrenamt, die Pflege Angehöriger, Organspenden, Altersvorsorge, Verkehrsverhalten, CO2-Abdruck). Neben der sozialen Anerkennung ergeben sich durch das Punktesammeln auch Vorteile im Alltag (z. B. verkürzte Wartezeiten für bestimmte Studiengänge).“

Die Zielsetzung der Studie wird eher wolkig umschrieben:

„Die Ergebnisse der vorliegenden Studie stellen keine Prognosen oder finalen Antworten auf die Studien-Leitfragen dar. Vielmehr zielen sie darauf ab, im Sinne der Strategischen Vorausschau, ein breites Spektrum an möglichen Zukünften und Entwicklungspfaden aufzuzeichnen – und dabei auch zu einem Diskurs über die Zukunft anzuregen.“

Tatsächlich sollen die Menschen wohl ihrer Individualität weitgehend beraubt und zu gehorsamen, formbaren und beeinflussbaren Zahnrädchen im industriellen Getriebe dieses Staates umerzogen werden. Anschließend werden sie dann in ihre Hamsterräder gesetzt, die, von innen betrachtet, von einer Karriereleiter nicht zu unterscheiden sind.

Bild: Gesichtserkennung, Biometrie
Autor: geralt
Quelle: pixabay.com
Lizenz: public domain

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