Der Digitalindustrie und dem Handel sind anonyme Kunden ein Gräuel. Daten über möglichst viele Menschen sind das neue Erdöl. Mit unseren Daten verdient die Digitalindustrie Milliarden.
Der Handel will ebenfalls möglichst viel über seine Kunden wissen um gezielt mehr und zu höheren Gewinnspannen verkaufen zu können. Deshalb gibt es die diversen Bonusprogramme mit denen möglichst umfassend die Daten der Kunden erhoben werden.
Mastercard geht nun einen Schritt weiter. Programme, die in Afrika getestet wurden, werden nun auch bei uns ausgerollt. Wir haben kürzlich darüber berichtet, wie in einem ärmsten Länder Afrikas, nämlich in Somalia von Mastercard die digitale Bezahlung und ‚digitale Integration‘ gefördert wird. Passend dazu hat die Biden-Regierung wieder Soldaten nach Somalia entsendet und die Bombardierung des Landes autorisiert.
Aber zurück zu den Plänen von Mastercard in Europa. In einer Pressemitteilung hat Mastercard das Programm schon in der Überschrift präzisiert: „With a smile or a wave, paying in store just got personal“ (Mit einem Lächeln oder einem Winken wird das Bezahlen im Geschäft ganz persönlich). Man will die persönlichen Daten bei jeder Zahlung und weg von der Anonymität, die das Bargeld garantiert.
„Die bewährte Technologie, die Ihr Gesicht oder Ihren Fingerabdruck zum Entsperren Ihres Telefons verwendet, kann jetzt auch dazu verwendet werden, den Verbrauchern zu helfen, schneller zur Kasse zu gehen. Mit dem neuen Biometric Checkout Program von Mastercard brauchen Sie nur noch sich selbst.“
Mastercard behauptet weiter, dass 74% der Konsumenten eine positive Haltung gegenüber der Biometrie haben. Das ist korrekt, denn Biometrie bietet einen guten Schutz für die eigenen Daten, so sie ordentlich umgesetzt wurde. Was Mastercard mit der neuen Initiative erreichen will, ist jedoch das genaue Gegenteil. Man will eine sichere Verbindung zwischen der Person und ihren Handlungen und Einkäufen erreichen. Bisherige Karten können auch von anderen benutzt werden, wie jeder weiß, der Kinder hat.
Aber es geht noch weiter, sie wollen unsere biometrischen Daten insbesondere das Gesicht und die Fingerabdrücke:
„Teilnehmer am Biometric Checkout Program von Mastercard bieten Verbrauchern die Möglichkeit, sich bequem im Geschäft oder zu Hause über eine App des Händlers oder des Identitätsanbieters für ihren biometrischen Kassenservice anzumelden. … Die Verbraucher können einfach die Rechnung prüfen und in eine Kamera lächeln oder ihre Hand über ein Lesegerät halten, um zu bezahlen.“
Damit hat man eine eineindeutige Zuordnung von erworbenen Artikeln zu einer Person. Das lässt sich in vielfältiger Weise nützen. Mit Kameras und Gesichtserkennung weiß der Shop exakt wer, wie durch den Laden geht, was sich die Person ansieht und welchen Verbrauch an Schnaps, Toilettenpapier oder was auch immer man hat.
In China wird das bereits benutzt um das Sozialkreditsystem mit Informationen zu versorgen. Wer zu viel Schnaps kauft, bekommt einen Punkteabzug, und das System kann verhindern, dass man für Schnaps noch zahlen kann. Oder wer zu viel Klopapier kauft, bekommt eine Erhöhung der Krankenversicherung, da das Kaufverhalten auf mögliche Problem hindeutet.
Natürlich wird die Corona Pandemie herangezogen um Vorteile für kontaktlose Zahlung zu unterstellen. Ziemlich zu Beginn wurde schon behauptet, dass man sich durch kontaktloses Zahlen vor einer durch durch die Luft von Aerosolen übertragenen Atemwegsinfektion schützen könne. Das war darauf abgezielt, den Menschen das Bargeld abzugewöhnen und eben auf genau solche Zahlungsmethoden vorzubereiten.
Aber das Ziel war nie die Konsumenten zu schützen, es geht darum sie zu überwachen, ihre Daten zu sammeln und die Gewinnspannen durch Personalabbau zu erhöhen. Amazon hat dies schon in Shops in den USA getestet. Die Besucher werden permanent überwacht und jede Aktion registriert. Waren, die in den Einkaufswagen gelegt werden, werden automatisch registriert, der Rechnung hinzugefügt und man verlässt das Geschäft ohne mit Personal Kontakt zu haben. Die Kassen und das zugehörige Personal können völlig entfallen. Missbrauch und Diebstahl wird durch die permanente Überwachung verhindert.
Und ist so ein System einmal etabliert, dann lässt es sich überall nutzen. Will man ins Stadion und muss dazu geimpft sein, dann erkennt der Scanner am Eingang welche Person da kommt und gleicht die Daten mit den mittlerweile in die digitale ID integrierten Impfpass ab. Und natürlich auch ob die sozialen Punkte ausreichen um sich das Vergnügen eines Fußballmatches oder des Liveacts der Lieblings-Band zu gönnen. Wer das nicht will, zahlt weiter hartnäckig bei jeder Gelegenheit mit Bargeld.
Und natürlich ist diese Form der Identifizierung und Überwachung der Menschen die Voraussetzung für die Einführung des digitalen Zentralbankgeldes, für das es schon in vielen Staaten Vorbereitungen gibt. Die Kombination von sicherer Überwachung durch Gesichtserkennung und zentraler Steuerung wofür man das Geld verwenden kann, ist das Ziel und wird in China bereits Schritt für Schritt umgesetzt.
Alle diese System sind natürlich anfällig für Sicherheitsprobleme. Es gibt unzählige Beispiel wo Kundendaten gehackt wurden und für kriminelle Zwecke missbraucht wurden. Neben der de facto Abschaffung der Privatsphäre ein weiteres Problem.
Bild: Biometrie zu Aufhebung der Privatsphäre
Autor: Gerd Altmann
Quelle: pixabay.com
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